Es ist 03:30 Uhr nachts. Ich wälze mich von einer Seite zur nächsten. Und auch wenn ich einen verhältnismäßig guten Schlaf habe, mache ich heute Nacht kaum ein Auge zu. Zu viel geht mir durch den Kopf. Die 40. Schangerschaftswoche ist erreicht. Der „große Tag“ rückt somit immer näher. Herzrasen und die Angst vor der Geburt machen sich in mir breit.
Schon verrückt! Zu Beginn der Schwangerschaft dachte ich, dass 40 Wochen Kugelzeit vollkommen ausreichend sind, um sich bestens auf dieses Ereignis vorzubereiten. Pustekuchen! Am Ende ist doch noch alles genauso unvorstellbar, ungreifbar und unwirklich wie am ersten Tag.
Die Angst vor der Geburt
Ich kann mich noch gut an den 7. Schwangerschaftsmonat erinnern, in dem ich mir zum ersten Mal intensive Gedanken über die Geburt machte. Leichte Panik stieg in mir auf – was ich so in der Form noch nicht von mir kannte. Dinge und Situationen nicht selbst beeinflussen und steuern zu können, geben mir ein ungutes Gefühl. Genauso, wie tiefes Vertrauen in fremde Personen zu setzen, denen ich mein komplettes Wohl und das meines Babys anvertraue.
Das war der Zeitpunkt, ab dem ich handeln wollte. Meine Denkweise stärken und ändern musste, um mit der bevorstehenden Ausnahmesituation irgendwie auf einen Nenner zu kommen.
Ich sprach mit vielen Freundinnen, Bekannten und meiner Hebamme und versuchte aus ihren Erfahrungen und Tipps das beste für mich herauszuziehen. Dabei habe ich nicht nur schöne Dinge erfahren, was für mich jedoch absolut ok ist. Lieber bereite ich mich mental auf möglichst viele verschiedene Szenarien vor, als im Nachhinein davon überrumpelt zu werden – auch wenn am Ende wahrscheinlich doch alles anders kommt, als gedacht.
Buch-Tipp
Zusätzlich legte ich mir das Buch „Das Geheimnis einer schönen Geburt“ von Jana Friedrich zu, das für mich persönlich noch einmal für Aufklärung und seelische Stärkung sorgte.
Letztendlich kam ich bei all den bereichernden Gesprächen, guten Ratschlägen und Lektüren immer wieder zum selben Ergebnis:
Der Glaube an sich selbst kann Berge versetzen!
Und ja, ich nutze diesen Beitrag nicht nur, um meine Gedanken mit euch zu teilen und anderen Mommys-to-be in einer ähnlichen Situation Mut zuzusprechen – sondern auch dafür, um mich selbst zu motivieren und die Angst vor der Geburt in positive Impulse umzuwandeln.
Affirmationen & Mantren
Im genannten Buch wird empfohlen, sich bejahende Affirmationen und Mantren (wie bspw. „Ich lasse alle Ängste los.“ oder „Ich lasse mich komplett auf das Abenteuer Geburt ein.“) zu überlegen, diese tief zu verinnerlichen und während der Geburt anzuwenden. Ein schöner und wie ich finde, sehr hilfreicher Hinweis, den ich direkt umgesetzt habe und der mich bereits jetzt zur Ruhe kommen lässt, wenn ich mal wieder kurzzeitig Schnappatmung bekomme :)
Dabei habe ich einen sehr wertvollen Tipp meiner Hebamme aufgegriffen, der meine Denkweise tatsächlich stark beeinflusst und mich an etwas glauben lässt, was mir zuvor nicht direkt bewusst war.
Für die meisten Schwangeren, wie auch einst für mich, steht der eigene Schmerz der Geburt im Vordergrund, diesen zu bewältigen und irgendwie zu überstehen. Doch was ist eigentlich mit dem Baby? Es hat die härteste Arbeit vor sich und braucht jede Unterstützung auf seinem bislang schwersten Weg, die es bekommen kann. Die komplette Kraft und Energie sollte daher während der Geburtsphasen auf das ungeborene Kind projiziert werden, um es dabei bestmöglich zu supportet und gemeinsam zu einem Team heranzuwachsen.
Dieser Gedanke hat mir die Augen geöffnet und stärkt mich, motiviert und aufgebaut in die Geburt zu gehen.
Milliarden Frauen vor uns haben es bereits geschafft – also werden auch wir es schaffen! Schakka!
Wenn ihr einen guten Geburts-Tipp parat habt oder von euren Erfahrungen berichten möchtet, freue ich mich riesig über einen Kommentar von euch!
Euer Julchen ♥
Elodie Eisvogel 21. September 2017 at 9:09
Ich habe vor 8 Wochen einen gesunden und wunderbaren Jungen zur Welt gebracht. Die Panik vor der Geburt – bei mir musste aufgrund Beckenendlagen ein Kaiserschnitt gemacht werden – war groß. Ich denke es ist unabhängig vom Geburtsvorgang, die Angst vor den bevorstehenden Schmerzen, dem Kontrollverlust und dem Moment der letzten wichtigen Minuten bevor man frisch gebackene Mana ist bleibt. Wenn du Lust hast, schsu suf meibem Blog vorbei. Ich habe meine Erfahrng in einem Beitrag festgehalten.
Liebe Grüße und alles Gute!! <3
Elodie
Stylingliebe 23. September 2017 at 21:01
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines kleinen Babyboys liebe Elodie! Wie schön zu hören, dass er gesund ist und dir viel Freude bereitet. Ich denke auch, dass jede Bald-Mama mit dieser Panik zu kämpfen hat und erst einmal einen Weg damit finden muss, halbwegs gelassen damit umzugehen. Mir hat dabei die Vorbereitung mit Hypnobirthing ganz gut geholfen. Vielen Dank auch für deinen Tipp zum Erfahrungsbericht und für deine offenen Worte.
Viele liebe Grüße
Julia
Gastbeitrag 20. September 2017 at 7:05
Hallo Julia,
mir ging es wie dir oder schlimmer, die Vorstellung des Kontrollverlustes und der Geburtsschmerzen war schrecklich.
Vor 4 Wochen bei ET+2 wurde die Geburt meiner Tochter eingeleitete, die sich bis dahin noch nicht abgesenkt hatte. Abends zuvor hatte ich nur grauenhafte Dinge über eingeleitete Geburten gelesen.
Um es kurz zu machen: es ging von 0 auf 100 und in weniger als 6 Stunden war sie spontan entbunden.
Ich wollte immer eine PDA , als ich danach fragte, war es bereits zu spät-
Ja, die Wehen waren höllisch und das Wissen, dass man jetzt nicht pausieren kann, sondern weiter machen muss zermürbend. Aber der Körper macht einfach weiter und man hangelt sich von Wehenpause zu Wehenpause. Und die Geburt an sich war wirklich, wirklich überhaupt nicht schlimm und entsprach so gar nicht meiner Angstvorstellung.
Also mach Dich nicht verrückt -ich weiss, es bringt gar nichts das zu sagen ;)-, du wirst es meistern und Deine Hebamme und Dein Partner werden Dich dabei begleiten!
Und Dein Baby in den Armen zu halten wird Dich für alles entschädigen.
Alles Gute für Euch zwei!
Stylingliebe 23. September 2017 at 20:48
Ich freue mich sehr für dich, dass die Geburt deiner Tochter wiedererwartend besser verlief, als du dachtest und das auch noch unter 6 Stunden. Das ist wirklich großartig! Vielen Dank auch für deine motivierenden Worte. Ich bin positiver Dinge und fühle mich gut vorbereitet – schakkaaa! Das wird schon :)
Für dich und deine kleine Maus alles Liebe & Gute!
Beste Grüße
Julia
Yvonne 19. September 2017 at 7:25
Liebe Julia,
Erstmal wünsche ich dir alles erdenklich gute für die Geburt.
Ich habe vor vier Wochen unseren Sohn zur Welt gebracht. Im Vorfeld habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Wie du schreibst, Millionen Frauen haben das überstanden. Auch die Tatsache, dass es nicht nur Einzelkinder gibt, hat mich motiviert :-)
Ich hatte 20 Stunden Wehen, acht davon ohne Schmerzmittel. Dann bekam ich eine PDA. Für mich war mein Schmerzlimit erreicht und ich würde mich immer wieder dafür entscheiden.
Leider entschied nach 20 Stunden die Ärztin, dass ein KS gemacht werden muss, weil der Kleine einfach nicht durchs Becken wollte. Das war ein schlimmer Moment, ich war sehr enttäuscht, denn ich hatte mich ja bewusst für eine natürliche Geburt entschieden.
Die OP verlief gut und bald konnte ich das kleine Wunder in den Armen halten. Und es war nicht mehr wichtig, was vorher geschehen war. Nur die lange Genesungszeit, die bis heute andauernd,.erinnert mich noch an
Yvonne 19. September 2017 at 7:28
diese unerwartete Wendung.
Der Weg war holprig, aber es zählt letztendlich nur das Ziel – das eigene Kind in den Armen zu halten!
Und die große Herausforderung liegt jetzt neben mir und hat Hunger:-)
Alles Liebe
Yvonne
Stylingliebe 23. September 2017 at 20:09
Liebe Yvonne, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes und vielen lieben Dank für deinen Erfahrungsaustausch. Da hast du ja wirklich einiges mitgemacht – umso schöner, dass du dennoch positiv zurückblickst. Ich glaub dir zu gut, dass du enttäuscht warst. Doch wie du schon sagst, letztendlich ist es egal, wie dein Baby auf die Welt kam – Hauptsache dein kleines Wunder ist da, gesund & munter.
Für euch beide weiterhin alles Gute!
Liebste Grüße
Julia
Leni 18. September 2017 at 22:04
Toll und ehrlich geschrieben. Ich glaube dir sofort, dass du dir damit die ein oder andere Nacht um die Ohren schlägst … ich wünsche dir/euch nur das beste <3 Leni
Stylingliebe 23. September 2017 at 20:05
Vielen Dank für dein Feedback liebe Leni! Zum Glück halten sich die schlaflosen Nächte (noch) in Grenzen. Wenn die kleine Maus erstmal da ist, wird das Pensum wahrscheinlich deutlich höher :)
Ganz liebe Grüße
Julia