Da saßen wir nun. Mitten auf einem weißen Katamaran bei schönstem Sonnenschein auf dem Mittelmeer von Ibiza Richtung Formentera. Das Internet auf dem Boot war nicht besonders gut, dennoch reichte es für Whatsapp, Instagram und Facebook. Zuvor schmiedete ich sogar noch eifrig Pläne, während der Bootsfahrt meine Emails zu beantworten oder gar Bilder für den nächsten Blogpost vorzubereiten. Ja bin ich denn eigentlich verrückt?! Es wurde allerhöchste Zeit für Digital Detox!
Wann hat man schon die Gelegenheit, mit einem riesigen Katamaran, der aus einer Raffaello-Werbesendung stammen könnte, über das Meer zu schippern? In entspannter Begleitung und bei besten Wetterbedingungen?! Und ich habe tatsächlich nichts besseres zu tun, als mit gesenktem Kopf auf mein Smartphone zu starren?! Das azurblaue Wasser an mir vorbeiziehen zu lassen, sowie die wunderschönen Strände und Buchten entlang der Inseln?!
In diesem Moment sagte ich zu Valerie, die neben mir die unglaubliche Aussicht genoss und auch völlig in Gedanken vertieft war:“ Stell dir mal vor, so eine ganze Woche ohne Internet.“ Sie schaute mich mit großen Augen an und sagte, dass sie in diesem Moment exakt das Gleiche gedacht hatte.
Digitale Medien als wichtigstes Werkzeug
Als hauptberufliche Blogger möchten wir euch möglichst oft über neueste Trends, Erfahrungen und Tipps auf dem Laufenden halten oder euch einfach nur mit Video-Eindrücken via Insta-Stories an unserem Alltag teilhaben lassen. Die digitalen Medien sind dabei unser wichtigstes Werkzeug, ohne das wir euch nicht erreichen könnten. Da kann es schon mal vorkommen, dass man sich hin und wieder einem enormen Druck aussetzt und das Handy kaum aus der Hand legt, um all diese „selbst auferlegten“ Punkte zu erfüllen und ja nichts zu verpassen. Und manchmal kann dann aus der einstigen Leichtigkeit ganz schnell ein Pflichtgefühl werden, welches oft mit emotionalem Stress verbunden ist.
Die Hälfte unserer Tageszeit!
Statistiken beweisen, dass der Durchschnitt der 18- bis 49-Jährigen mindestens 10 Stunden täglich mit digitalen Medien verbringt. Sei es das Checken der Instagram- und Facebook-Timelines, Emails lesen und beantworten, mit Familie, Freunden und Kollegen chatten, Netflix-Serien schauen oder sich Ewigkeiten mit Google und diversen Suchergebnissen beschäftigen.
Das macht fast die Hälfte unserer Tageszeit aus. Wahnsinn!! So sehr ich die Flexibilität auch liebe, immer und überall erreichbar zu sein und von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können – so sehr verfluche ich sie manchmal auch.
Schon oft habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich mich in bestimmten Situationen selbst entspannen und den Druck herausnehmen kann. Letztendlich bin ich immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen: es liegt ganz allein an mir! Und es liegt auch ganz allein an mir, ob ich bereit bin, meine Umwelt ohne mein Smartphone intensiver wahrzunehmen, dabei abzuschalten und somit neue Energie tanken zu können.
Digital Detox
Den gesunden Mittelweg zu finden, ist wie immer gar nicht so einfach. Der eigene Wille etwas zu ändern und sich selbst dabei zu hinterfragen, jedoch ein guter Anfang! Nicht jede Email oder Whatsapp muss sofort beantwortet und auch die Social Medias müssen nicht minütlich gecheckt werden. Digital Detox, der Trend aus den USA, der ins Deutsche übersetzt „Digitale Entgiftung“ bedeutet, soll dabei helfen, effektive Auszeiten zu setzen. Und somit gezielter mit den digitalen Medien umgehen und sich dadurch mehr Freiräume schaffen zu können.
Da es meine absolute Leidenschaft ist, Erlebnisse mit euch auf dem Blog oder via Social Media zu teilen, habe ich persönlich für mich beschlossen, dass bspw. eine Woche Digital Detox nichts für mich wäre. Zu sehr liebe ich es, meine Erfahrungen mit euch zu teilen. Vielleicht fehlt mir jedoch auch schlichtweg der Mut dazu, es einfach mal auszuprobieren? Vielleicht habe ich sogar ein wenig Angst davor, meine Komfortzone verlassen zu müssen und diese nicht genießen zu können?
Ein Selbstversuch
Für den Anfang setze ich vorerst lieber auf eine „Low Carb Digital-Diät“, bei der ich mich langsam herantaste und meine Prioritäten auf gezielte Time-Outs lege. Samstag ist bspw. ein Tag, den ich gerne „ruhiger“ angehen lassen möchte – mal sehen, wie es mir gelingt.
In den nächsten Wochen werde ich euch das Ergebnis meines kleinen „Experiments zur Digital-Diät“ genauer präsentieren und hoffe, während meiner Testphase auch genügend hilfreiche Tipps für euch sammeln zu können.
Vielleicht habt ihr in der Zwischenzeit sogar ein paar eigene Erfahrungswerte oder persönliche Rituale für mich, die ich währenddessen einbeziehen und ausprobieren kann?
Passend zum Thema findet ihr übrigens unter diesem Link meinen Artikel „Wie arbeite ich effektiver?“.
Kommt gut ins sonnige Wochenende meine Lieben und gönnt euch auch mal ein paar Digital Detox-Momente!
Euer Julchen ♥
PS: Ein ausführlicher Bericht über unsere Zeit auf Ibiza und was wir dort so alles angestellt haben, erwartet euch bereits in den nächsten Tagen.
Natascha Reis 28. Mai 2017 at 10:51
Liebe Julia!
Ich blogge wirklich gerne und dazu gehört eben auch, oft, viel und meistens online zu sein. Egal wo, wie, wann und warum.
Aber für mich gibt es bestimmte Grenzen.
Wenn ich z. B. bei meinem Papa bin (er ist 86 Jahre alt), da ist er Mittelpunkt und nicht mein Handy, WhatsApp, Instagram oder Facebook. Genauso halte ich es, wenn ich mit meinem Liebsten esse gehe oder mit meiner besten Freundin. Ganz klar verhalte ich mich anders, wenn ich mit Blogger-Kolleginnen unterwegs bin.
Als ich dieses Jahr meinen Spanien-Urlaub angetreten habe, nahm ich erstmalig mein Notebook mit. Fazit: mache ich nie wieder!
Zum einen fand ich es als Handgepäck zu nervig, zweitens habe ich es kaum benutzt. Jedesmal wenn ich es eingeschaltet habe, hatte ich das Gefühl, ich verpasse etwas. Ich bin doch nur 14 Tage an meinem Lieblingsort, warum sollte ich diese wertvolle Zeit im Internet verbringen. Wenn es doch mal sein muß, dann reicht auch das Handy. Aber nur ab und an. Oder abends im Bett. Es war eine gesunde und gute Lebenserfahrung.
Liebe Grüße,
Natascha
Sassi 28. Mai 2017 at 9:54
Ich finde es auch immer wieder erschreckend wie abhängig ich doch von meinem Handy, meinem Laptop und meinem Tablet bin. Seit Ewigkeiten schaue ich keinen Film mehr the nebenher auch auf mein Handy zu schauen, Kommentare zu beantworten und Bilder zu liken. Mit dem Sommer habe ich mir aber vorgenommen mir jeden Tag eine kleine Auszeit zu gönnen. Eine richtige Mittagspause ohne Handy.
Ich bin gespannt wie dir dein Detox gelingt <3
Hab einen wunderschönen Sonntag <3
Sassi
Mira Vellichor 28. Mai 2017 at 9:51
Ein absolut spannendes Thema – die Medien und unser Handy haben so viel Macht über uns, dass es fast schon erschreckend ist. Ich lese zu dem Thema viel und habe mir auch Zeiten und Tage eingerichtet, zu denen ich Handy einfach Handy sein lasse. Und es tut einfach so gut! Bin sehr gespannt, wie dein Fazit sein wird.
Viele Grüße,
Mira
Valerie 26. Mai 2017 at 15:32
Ein ganz toller Artikel der mir total aus der Seele spricht. Man sollte viel öfters mal inne halten und bewusst den Moment erleben <3
Stylingliebe 26. Mai 2017 at 15:38
Wie Recht du hast! Unser Gespräch auf dem Boot hat mir absolut zu denken gegeben. Es ist schön zu wissen, dass du ganz ähnlich denkst und wir uns somit gegenseitig motivieren können. Die Zeit mit dir und den Girls auf Ibiza war einfach traumhaft!
Hab ein schönes Wochenende Liebes <3
Emily 26. Mai 2017 at 14:55
Liebe Julia,
du sprichst mir aus der Seele! Ich ertappe mich auch so oft dabei, dass ich meine Umgebung gar nicht bewusst wahrnehme, weil ich an meinem Handy festhänge. Das ist dann im Nachhinein oft sehr schade und fast schon etwas bedrückend.
Habe mir nun vorgenommen, einen gesunden Mittelweg zu finden (auch um deine schönen Artikel nicht zu verpassen).
LG, Emily
Stylingliebe 26. Mai 2017 at 15:33
Ich denke, dass es vielen so ergeht wie dir und mir – und ich freue mich, dass ich mit meinem Artikel dein Interesse wecken konnte. Viele Erfolg bei deinem Vorhaben! Vielleicht schaust du bei meinem zweiten Teil auch vorbei und wir können uns en wenig austauschen :)
Alles Gute und liebste Grüße!
Julia