Seit der Geburt unserer kleinen Maus sind nun mittlerweile fünf Wochen vergangen. Fünf Wochen, in denen ich mich im sogenannten Wochenbett befinde. Wie es uns bisher ergangen ist, was sich verändert hat und wie das Leben mit Baby so ist, erzähle ich euch im heutigen Wochenbett Update.
Als absolutes Greenhorn in Sachen Schwangerschaft und Stillzeit war mir der Begriff Wochenbett zwar irgendwie bekannt, jedoch hatte ich bisher keinen blassen Schimmer davon, was er tatsächlich bedeutet und wie wichtig diese Zeit nach der Geburt für Mutter und Kind ist.
Das Wochenbett
Das Wochenbett beginnt direkt nach der Geburt und dauert in der Regel 6-8 Wochen. Mama und Baby erholen sich in dieser Phase von den Anstrengungen, lernen sich in Ruhe kennen und geben sich die Zeit, mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Um den Regenerationsprozess nicht zu stören, wird von Stress jeglicher Art und körperlicher Belastung abgeraten.
Als frisch gebackene Mama wird das hormonelle Gleichgewicht wieder hergestellt, was anfangs zu starken Stimmungsschwankungen führen kann. Und auch das Baby muss in seiner neuen Umgebung erst einmal ankommen, um sich auf der Welt zurecht zu finden.
Diverse Ratgeber und Ärzte, die großen Wert auf eine frühkindliche Bindung legen, raten sogar dazu, im Wochenbett bspw. komplett auf Besuche zu verzichten. Zu groß kann die Gefahr sein, dass das Baby überreizt wird oder die Mama als Folge von emotionalem Stress mit einem schmerzhaften Milchstau zu kämpfen hat.
Ich muss zugeben, dass ich diesen Ratschlag noch vor der Geburt meines Kindes ein wenig unterschätzt hatte. Doch wie immer kann man die Situation erst dann einschätzen, wenn man sie selbst erlebt hat. Für uns war daher ziemlich schnell klar, diese Hinweise ernst zu nehmen und uns besonders zum Start in unser neues Familien-Dasein völlig auf uns zu konzentrieren. Fast am Ende des Wochenbetts kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war und ich es beim nächsten Mal wieder ganz genauso machen würde.
Babyblues & Heultage
Über das Thema Babyblues habe ich mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht. Und auch wenn ich fest davon ausgegangen bin, davon verschont zu bleiben, kann man nur schwer einschätzen, wie die Hormone letztendlich wirklich ticken. Zum Glück erzählte mir meine Frauenärztin kurz vor der Geburt beiläufig von den sogenannten Heultagen, die JEDE Frau erlebt. Es ist absolut normal, wird nur leider oft verharmlost.
Für diesen Tipp bin ich ihr sehr dankbar, denn auch ich hatte aufgrund der drastischen Veränderung des Hormonhaushaltes Stimmungsschwankungen. Durch ihren Rat wusste ich, dass ich ok bin und dies ein ganz natürlicher Prozess ist. Ab dem dritten Tag bemerkte ich meine veränderte Gefühlslage, die ungefähr 2-3 Tage lang anhielt. In meinem Fall überrollten mich starke Verlustängste und kleinste emotionale Worte oder Gesten ließen sofort die Tränchen fließen. Am Schlimmsten ist dieser hochsensible Zustand wohl für den Partner, der erst Recht nicht weiß, wie er damit umzugehen hat. Aber auch das geht vorbei und am Ende kann man wieder darüber lachen :)
Das Mama-sein
Es ist unglaublich und immer wieder ein Wunder, was Mutter Natur für den weiblichen Körper vorgesehen hat. In meinem Geburtsbericht erzählte ich euch von dem ersten prägenden und wundervollen Moment mit meinem Baby, den ich niemals vergessen werde. Ab diesem Zeitpunkt fühlte es sich an, als wäre ein Schalter umgelegt, der dich sofort zur fürsorglichen Mama macht und dich für das Wohl des Kindes auf deine tiefsten Instinkte vertrauen lässt.
Nach nunmehr fünf Wochen habe ich mein Mädchen gut kennenlernen können, so dass ich anhand des Klangs ihres Quängelns erahnen kann, was ihr fehlen könnte. Oft handel ich intuitiv richtig und meine Kleine kommt zur Ruhe, was auch mir ein sicheres Gefühl im Umgang mit ihr gibt. Das Mama-sein ist die mit Abstand schönste Aufgabe, der ich bisher nachgehen durfte – was ich zuvor niemals gedacht hätte. Doch dazu in einem nächsten Bericht mehr…
Stillen
Von Anfang an war für mich klar, dass ich mein Kind stillen möchte und ich bin heilfroh, dass es nach leichten Anfangsschwierigkeiten funktioniert. Durch das Stillen wird bei Mama und Kind das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, was bei beiden ein zufriedenes und beruhigendes Gefühl auslöst. Zu Beginn musste ich mich erst an den Gedanken gewöhnen, durch das Stillen ein Stück weit „eingeschränkt“ und ständig parat sein zu müssen. Die gemeinsamen Still-Momente mit meinem Baby sind jedoch so innig und besonders, dass ich es auf keinen Fall missen möchte. Zudem bin ich stolz darauf, meine Tochter mit dem besten der Natur aus eigener Kraft ernähren zu können.
In meinem Bericht „Dinge, auf die ich mich nach der Schwangerschaft freue“ habe ich euch u.a. noch völlig naiv davon erzählt, was ich alles nach der Schwangerschaft wieder essen und trinken werde. Da habe ich mich wohl zu früh gefreut ;) In der Stillzeit sind fast noch mehr Lebensmittel tabu, damit Baby keine Bauchschmerzen oder einen wunden Popo bekommt.
Um die „Was esse ich am Mittag?“-Frage zu erleichtern und gleichzeitig Zeit zum Kochen zu sparen, kann ich die Gerichte von „Gesund & Mütter“ empfehlen, welche direkt auf stillende Mamas abgestimmt (bspw. auch ohne Tomate) und innerhalb von wenigen Minuten zubereitet sind.
Kaiserschnitt & Engel in Weiß
Ich weiß nicht, wie es euch geht – ich für meinen Teil habe mir immer die schlimmsten Szenarien nach einer Kaiserschnitt-OP vorgestellt. Noch am ersten Tag des Eingriffs war ich der festen Überzeugung, dass ich wahrscheinlich nie wieder vernünftig laufen werde, geschweige denn Sport machen kann. Doch schon am nächsten Tag konnte ich wieder aufstehen und am zweiten sogar ein wenig spazieren. Nur das Lachen musste aufgrund der Schmerzen ein paar Tage unterdrückt werden und wie das so ist, wenn man nicht lachen „darf“, ist plötzlich alles umso lustiger. Mittlerweile geht es mir wieder super und ich fühle mich keineswegs beeinträchtigt.
Ich bin heilfroh, dass wir hier in Deutschland eine der besten medizinischen Versorgungen genießen dürfen und meinem Baby und mir durch den Kaiserschnitt diverse Komplikationen erspart blieben. Ich möchte gar nicht daran denken, wie es ausgegangen wäre, wenn die Option Kaiserschnitt am Ende nicht zur Wahl gestanden hätte.
Sollte bei einem möglichen Geschwisterchen im Vorfeld klar sein, dass es wieder sehr groß sein und nicht durch mein Becken passen sollte, kann ich mir gut vorstellen, vielleicht sogar von Anfang an einen geplanten Kaiserschnitt in Betracht zu ziehen.
Rückbildung & Selbstwahrnehmung
Leicht veräppelt fühlt man sich schon, wenn man das Krankenhaus mit seinem Baby im Arm verlässt und noch immer ein „Schwangerschaftsbäuchlein“ á la 5. Monat und Umstandsmode trägt. Was uns von diversen Hollywood-Stars und Victoria´s Secret Models vorgelebt wird, ist nun mal nicht normal und sollte nicht unsere Selbstwahrnehmung trüben. Es kann bis zu 9 Monate dauern, bis der Körper – insbesondere der Bauch, seine ursprüngliche Form zurückerlangt. Dabei unterstützen können spezielle Rückbildungskurse, die auch für mich bald auf dem Plan stehen. Endlich :)
Hebamme – die gute Seele
Eine gute Hebamme in der Zeit des Wochenbetts an seiner Seite zu wissen, ist meiner Meinung nach durch nichts zu ersetzen. Uns persönlich haben ihre Ratschläge, Tipps und ihr offenes Ohr bisher super weitergeholfen und ich kann jeder Schwangeren nur wärmstens empfehlen, sich frühzeitig zum Beispiel unter hebammensuche.de um eine Nachsorgehebamme zu kümmern.
Schlaflose Nächte & Wachstumsschübe
Während der Schwangerschaft habe ich mir vorgestellt, wie es wohl sein wird, keine Nacht mehr durchzuschlafen und unter chronischem Schlafmangel zu leiden. Ganz so schlimm hat es uns zum Glück dann doch nicht getroffen. Toi toi toi! Gerade durchlebt unsere kleine Maus ihren ersten großen Wachstumsschub, der sich deutlich bemerkbar macht und zusätzlich viel Liebe und Geduld fordert. Damit ich mich besser auf mentale Sprünge und Wachstumsschübe vorbereiten kann, nutze ich die App „Oh je! Ich wachse!“. Sie erklärt, was in Babys ständig veränderten Welt vor sich geht und wie man dabei unterstützen kann. Der Ratgeber ist zusätzlich auch als Buch erhältlich.
Nach fünf Wochen mit unserem kleinen Mädchen hat sich unser Alltag definitv einmal komplett gedreht. Es ist tatsächlich alles anders. Anders schön. Aber auch anders anstrengend. Es macht mir nichts aus, mitten in der Nacht mein Kind zu wickeln und wider Erwarten macht es mir auch nichts aus, meine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Wenn mein Kind mich mit großen Augen anstrahlt, verschmitzt anlächelt oder seelenruhig in meinem Arm einschläft, ist es das was mich am glücklichsten macht und mein Herz zum Hüpfen bringt. Jede Sekunde mit meinem Baby sauge ich auf und hoffe insgeheim still und leise, dass sie noch ganz lange so süß und kuschelig bleiben wird.
In diesem Sinne meine Lieben, kommt gut in die neue Woche!
Euer Julchen ♥
Tina 2. November 2017 at 15:17
Hach was für ein schöner Post – vieles hört sich einfach zauberhaft an und trotzdem finde ich es super, dass du dabei so ehrlich bist :) Auch wenn vieles noch unvorstellbar für mich ist, ist es ja eien unglaublich spannende Zeit und ich denke gerade bei Schwangerschaft/MUtterschaft tun offene Worte und Ehrlichkeit besonders gut <3
Alles Liebe weiterhin für euch :)
xxx
Tina
https://styleappetite.com
Stylingliebe 4. November 2017 at 14:00
Liebe Tina, das hast du wirklich schön gesagt. Ich bin da ganz deiner Meinung: ehrliche Worte tun besonders gut und können einander unterstützen. Es freut mich ungemein, dass du trotz weit entfernter Schwangerschaft und dem Mama-Sein auf dem Blog vorbeischaust und auch noch so ein schönes Kommentar hinterlässt. Vielen Dank dafür <3
Liebste Grüße
Julia
nicale_ 2. November 2017 at 9:16
Was für ein toller und interessanter Post. Ich freu mich schon riesig auf diese Zeit, muss mich aber noch 3 Monate gedulden bis unser Baby endlich da ist.
Wünsch dir weiterhin alles Gute und werde die Posts und Insta Beiträge gespannt verfolgen
Liebe Grüße
Nicole
Stylingliebe 4. November 2017 at 13:54
Liebsten Dank für dein nettes Kommentar Nicole! Ich freue mich total, dass dir der Beitrag gefällt. Hui, nur noch 3 Monate – die Zeit wird jetzt wahrscheinlich wie im Flug für dich vergehen. Und danach wartet das größte Wunder und Glück auf dich <3 Für den Rest deiner Schwangerschaft wünsche ich dir alles alles Gute und natürlich auch für die Geburt. Schakka :)
Ganz liebe Grüße
Julia
Krissi 1. November 2017 at 12:05
So ein schöner, süßer Bericht! Einige Dinge, die du erklärt hast, waren mir so noch gar nicht bewusst. Echt interessant. :) Ich verfolge deine Baby-Beiträge auf Insta und finde es soo süß, wie verliebt du in eure kleine Maus bist. Sie ist ja auch einfach end goldig <3
Ich wünsche eurer kleinen Familie weiterhin ganz viel Freude und der Kleinen und dir eine gute restliche Wochenbett-Phase. :)
Ganz liebe Grüße,
Krissi von the marquise diamond
http://www.themarquisediamond.de/
Stylingliebe 1. November 2017 at 23:12
Liebsten Dank Krissi! Ich freue mich sehr über dein herzliches Kommentar und darüber, dass du auch auf Insta unsere „Baby-Beiträge-auf-Wolke-7“ verfolgst :) Vor der Schwangerschaft und Geburt ging es mir ganz genauso wie dir und vieles war mir gar nicht bewusst. Zum Glück wächst man in alles hinein :)
Auch für dich alles Gute und viele liebe Grüße <3
Julia
sandra 31. Oktober 2017 at 15:05
:) sag mal, wo hast du strahlende Mama den Mantel und die Mütze her?
Stylingliebe 1. November 2017 at 23:04
Hallo Sandra, beides ist von H&M, Der Mantel ist sogar ganz aktuell, die Mütze jedoch aus dem letzten Jahr.
Liebe Grüße
Julia
Despina 31. Oktober 2017 at 11:32
Ein wundervoller Bericht meine Liebe, offen und voller Liebe!
Der mal wieder zeigt dass jede Mama und Baby anders ist und für sich den besten Wegs des Zusammenlebens finden muss! Gefühl spielt da ein ganz große Rolle und die richtige Unterstützung vom Partner.
Fühlt euch gedrückt
deine Despina
Stylingliebe 1. November 2017 at 23:03
Wie Recht du hast meine Liebe :) Die Unterstützung des Partners ist ein ganz wichtiger Punkt, der vieles ausmacht. Merci beaucoup auch für deine schönen Worte zum Blogpost, über die ich mich sehr gefreut habe. Weiterhin alles Liebe & Gutre für dich und die restliche Zeit deiner Schwangerschaft. Ich drück dich!
Liebste Grüße
Julia
Jenny 31. Oktober 2017 at 9:18
Ach meine Liebe, das hört sich alles toll an! Ich finde es so schön, dass du dir für alles deine Zeit nimmst und so gefasst und aufgeklärt bist. Das ist schön, denn dadurch kannst du es noch viel mehr genießen! Und ich finde du siehst so toll aus! Du strahlst … :o)
Ich wünsche euch von Herzen weiterhin eine wunderschöne Zeit! <3
Liebste Grüße von Jenny
Stylingliebe 1. November 2017 at 22:50
Du Liebe! Vielen vielen Dank für deine schönen Worte <3 Das hast du wirklich ganz toll geschrieben. Ich denke auch, dass es eine gute Wahl war, sich genügend Zeit zu nehmen - so fühlt es sich auf jeden Fall an :)
Alles Liebe!
Julia
Kostantina 31. Oktober 2017 at 6:35
Hi, meine Liebe!
Ich lese deinen Post mit Tränen in den Augen! Es hört sich alles so an, wie ich es mir selbst wünsche! Allerdings ist meine Wochenbett Realität ganz anders und eins habe ich gelernt als Mutter: man muss seine Vorstellungen und Erwartungen über Bord werfen, denn es kommt immer ganz anders als man denkt!
Nach eine perfekte Schwangerschaft, folgte eine komplizierte und schmerzhafte Geburt, gefolgt von anstrengendem Wochenbett Zeit.
Mein BabyBlus dauert immer noch auch nach 5 Wochen! Und wir haben immer noch Probleme mit dem Stillen!
Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass alles besser wird, da ich mein kleiner Mann über alles liebe und nur das beste für ihn will! Aber die Zweifel an sich selbst und Sorgen schleichen sich schneller als man denkt!
Ich versuche mich mit solchen Post wie deinen zu motivieren, statt zu deprimieren.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Kostantina
http://evasgirlblog.blogspot.de/?m=1
Stylingliebe 1. November 2017 at 22:45
Liebe Konstantina, ich danke dir für deine offenen und ehrlichen Worte. Es tut mir super leid, dass deine Geburt so schrecklich verlief und auch das Wochenbett nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Großartig finde ich, dass du dennoch weiterhin positiv denkst! Einer lieben Freundin von mir erging es ganz ähnlich wie dir. Der Babyblues war irgendwann vorbei, Gott sei Dank, und es ging ihr wieder besser. Das wünsche ich dir auch von Herzen!
Alles Liebe & Gute für dich und deinen kleinen Engel!
Julia
Kostantina 2. November 2017 at 21:28
Danke dir meine Liebe!
Stylingliebe 4. November 2017 at 14:01
<3
Jessica 30. Oktober 2017 at 22:43
Danke für diesen schönen Post! Ich erkenne mich in ganz vielen Punkten wieder, besonders die Sache mit dem Hormonhaushalt nach der Geburt, ich habe ständig geheult, einfach so und ohne Grund. Den Notkaiserschnitt hatte ich auch, mein Sohn hat auch nicht durch das Becken gepasst, ich bin einfach nur froh, das es zu keiner weiteren Komplikation kam.
Hab noch eine schöne Zeit mit deiner Maus, die Anfangszeit ist einfach nur magisch.
Ganz liebe Grüße aus dem Münchner Osten
Jessica
Stylingliebe 1. November 2017 at 22:36
Sehr sehr gerne liebe Jessica! Ich freue mich riesig über dein schönes Kommentar und darüber, dass du/ihr auch alles gut überstanden habt. Ja, diese „Heultage“ waren schon ziemlich verrückt und absolut nicht steuerbar ;) Für dich und deinen kleinen Prinzen alles alles Gute und weiterhin eine wundervolle gemeinsame Anfangszeit – sie ist wirklich magisch <3
Ganz liebe Grüße
Julia