Bevor ich mich mit meinem Blog und Herzensprojekt Stylingliebe selbstständig machte, arbeitete ich einige Zeit als Angestellte in einem großen Unternehmen mit Hunderten von Mitarbeitern, festen Vorgaben, einheitlichen Strukturen, diversen ober- und untergeordneten Abteilungen und klaren Hierarchieebenen. Selbstverständlich ist auch in einem Angestelltenverhältnis selbstständiges Arbeiten gefordert, die Rahmenbedingungen und Abläufe sind hierbei jedoch meist grob vorgegeben oder sogar strickt durchgeplant.
Was nichts Schlechtes ist – ganz im Gegenteil! Ordnung und berufliche Rituale sind das halbe Leben, sie verschaffen uns Sicherheit und weisen uns den Weg.
Zu Beginn einer Selbstständigkeit muss genau dieses „Gerüst“ aus effektiven Strukturen und effizienten Abläufen erst langsam und mühsam aufgebaut werden. Und mit mühsam meine ich auch in der Tat mühsam :)
Ehrlich gesagt, habe ich es mir anfangs definitiv einfacher vorgestellt, meinen selbstständigen Arbeitstag durch zu organisieren und zu planen.
Es gibt niemanden, der dir sagt, wann du morgens aufzustehen hast. Es gibt auch niemanden, der dir sagt, was du heute zu erledigen oder welche Dinge du priorisiert abzuarbeiten hast. Niemand, der hinter dir steht und dir auf die Fingerchen haut, wenn du dich mal wieder von der x-ten privaten Whatsapp ablenken lässt oder der dir auch mal nach 10 Stunden Arbeit sagt, dass jetzt endlich Feierabend angesagt ist. Klingt eigentlich gar nicht schlecht oder?
Es ist ein wunderbares Privileg, seinen Arbeitstag nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten und sein eigener Chef sein zu dürfen. Jeden Tag bin ich auf´s Neue dafür dankbar, meine Leidenschaft zum Bloggen komplett ausleben und mich somit frei entfalten zu können.
Diese ganze „One-Women-Show“ läuft jedoch nicht ohne eine ordentliche Portion Selbstdisziplin, Eigenorganisation und Planung, welche ich mir mit der Zeit hart erarbeiten musste und auch weiterhin dabei bin, sie zu optimieren und auszubauen.
Die für mich wichtigsten Punkte zum Thema „Wie arbeite ich effektiver?“, die ich in den letzten Monaten der Selbstständigkeit ausgetestet und hin und her probiert habe, um am Abend sagen zu können: „Heute war ein wirklich guter und produktiver Tag!“, habe ich euch (nicht nur für die Selbstständigen unter euch!) als mögliche Hilfestellung zusammengetragen:
1. Disziplin & Zielsetzung
Oft bin ich noch ein halbes Stündchen länger liegen geblieben, als der Wecker mich eigentlich aus dem Bett geholt hätte. Großer Fail! Im Laufe des Tages fehlt dann nämlich exakt diese wertvolle Zeit und Unmut und Stress machen sich breit. Umso befreiender ist das Gefühl, pünktlich aufgestanden zu sein und bis zum Mittag, wenn die persönliche Leistungskurve bei den meisten von uns am stärksten ist, die wichtigsten Dinge erledigt zu haben. Der Nachmittag verläuft dadurch definitiv entspannter ab und auch unvorhergesehene Dinge können einen nicht aus der Ruhe bringen.
2. Effizientes Arbeiten
Am Mittag oder frühen Nachmittag, wenn die sogenannte Leistungskurve sinkt, nutze ich gerne die Zeit, um bspw. Fotos für künftige Beiträge zu selektieren und zu bearbeiten. Dadurch versuche ich leistungsstarke Phasen, wie bspw. in den Morgenstunden, für das Verfassen von Artikeln oder Erstellen von Angeboten aufzusparen.
3. Planung
Terminkalender, ob digital oder old school, sind wahre Helping-Hands und unterstützen bei der Organisation und Planung des Arbeitsalltags. Alles was in einem Kalender steht, kann sofort aus dem Kopf gestrichen und somit Platz für neue Gedanken geschaffen werden. Ohne meinen Kalender wäre ich wirklich toootal aufgeschmissen! Jeden Freitag nehme ich mir die Zeit, um die folgende Woche durchzugehen und ungefähr zu planen. Wann können bspw. Artikel geschrieben werden, wann finden Termine statt, wann bleibt Luft für Shootings und wann könnten Emails beantwortet werden. Mit diesem neuen Ritual starte ich viel gelassener und strukturierter in die neue Woche, als noch vor ein paar Monaten.
4. Ablenkung
Whatsapp-Gebimmel hier, Instagram-Pushmittelung da. Von viel zu vielen Dingen lassen wir uns tagtäglich ablenken, die im aktuellen Moment vielleicht ganz nett sind, uns im Nachhinein jedoch nur aufhalten und den ganzen Tagesablauf verzögern oder ihn sogar in Stress ausarten lassen. Es können immer wichtige Dinge dazwischen kommen, die man spontan händeln muss. Man sollte hierbei jedoch genau selektieren, was auch mir bisher noch relativ schwer gelingt. Wo wir wieder bei Punkt 1. „Disziplin und Zielsetzung“ wären ;) Persönlich hilft es mir, das Handy beim Verfassen von Artikeln auf lautlos zu stellen und mich immer wieder daran zu erinnern, erst die eine Sache zu Ende zu bringen und im Anschluss die nächste zu beginnen.
5. Prioritätensetzung
Werden To-Do´s, wie bspw. wichtige Emails beantworten, zuerst abgearbeitet, liegen sie uns nicht mehr im Nacken und schaffen Platz für ein ausgeglicheneres Weiterarbeiten. Eine sinnvolle Prioritätensetzung muss jeder für sich selbst heraus finden und erarbeiten, je nach Arbeitspensum und persönlichen Vorlieben.
Einen strukturierten Arbeitsalltag, besonders als Selbstständiger, zu erarbeiten ist tatsächlich kein Zuckerschlecken und es ist ganz normal, dass erst verschiedene Wege ausprobiert und getestet werden müssen, um zu erkennen, welche Abläufe persönlich Sinn machen oder eher nicht.
Auch mein Lernprozess ist noch lange nicht abgeschlossen und wird es wahrscheinlich niemals sein, was auch gut so ist :)
Interessieren würde mich, was eure Tipps für ein effektiveres Arbeiten und weniger Ablenkung sind?
Euer Julchen ♥
Karo 29. April 2016 at 15:22
Hey Julchen, ich habe deinen Beitrag gerade gelesen, weil ich genauso in einem „Lernprozess“ stecke wie du. Probiere gerne Neues aus. Da ich viel Lernen muss (Uni etc.), mache ich mir Sonntags so eine ArtPlan für die Woche, was ich an welchem Tag erledigen muss. Zusätzlich aber erstelle ich mir ein Zeitrahmen. Zum Beispiel: 45 Minuten fürs Lernen „opfern“ (x3) das heißt: Ich stelle mir auf meinem Handy einen Countdown für die Zeit und beschäftige mich in den 45 Minuten NUR mit dem Lernen. Dann mache ich eine Pause von 10 Minuten, in denen ich Nachrichten beantworte oder mich mit andren Sachen beschäftige, etwas trinke etc. Nach den 10 Minuten stelle ich mir wieder die Zeit und das ganze Verfahren startet neu. Mir hilft es ungemein :) Liebste Grüße, Karo
Neele 18. April 2016 at 20:55
Hallo du Liebe, vielen Dank für die tollen Tipps! Mir helfen To-Do-Listen enorm weiter. Das fällt wahrscheinlich unter deinen Punkt „Planung“ ist aber vielleicht hilfreich um tagsüber nichts zu vergessen. Mir hilft das jedenfalls enorm weiter. Ganz liebe Grüße und bis bald, Neele
TheRubinRose 18. April 2016 at 14:53
Toller Beitrag liebe Julia! Mein größter Störfaktor ist definitiv mein Handy, aber das gehört halt nunmal beim Bloggen dazu ^^ Ich mache es ähnlich wie du und versuche meine Beiträge in Ruhe zu verfassen und das Handy einfach mal auf lautlos stellen :-) Mir helfen auch Oropax, um keine Störgeräusche im Hintergrund zu hören!
Küsschen :*
Vivian | TheRubinRose
Vanessa 16. April 2016 at 18:43
Wirklich tolle Tipps! Gefallen mir sehr gut und helfen auf jeden Fall weiter! Danke fürs Teilen! Liebst, Vanessa
Steffi 16. April 2016 at 8:52
Super Post! Danke für die guten Tipps. Ich bin manchmal auch ziemlich zerstreut und versuche gerade, mir etwas mehr Struktur zu erarbeiten.
LG Steffi aus Stuttgart